Das Märchen von effektiven Meetingmarathons Teil III

Sie erinnern sich an meine beiden vorherigen Blogs? Wie oft Manager schon mal im Meeting eingenickt sind? Was für immense Kosten der gesamte Meetingaparat verursacht? Welche Zeitfresser diese sind? Und erinnern Sie sich an die 4 größten Effektivitätskiller? Heute möchte ich Ihnen aufzeigen, dass Meetings durchaus sinnvoll sind, jedoch nicht in der Art und Weise, wie diese „gelebt werden“ … Davor blicken wir aber noch einmal kurz auf die Realität.

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Status Quo: eine One-Man-erklärt-die-Welt-Show

In der Praxis denkt sich oft ein einzelkämpfender Chef-Leitwolf das „gemeinsame“ Ziel aus und gibt es in Teamsitzungen als neue Marschrichtung aus. „Wir brauchen mehr Kundenorientierung!“, sagt er dann zum Beispiel. Aber darunter versteht jeder etwas anderes, und der Chef erst recht. Also weiß keiner so wirklich, wie er sich verhalten soll, um dieses Ziel zu erreichen.

Die Folge: nach so einem Meeting beginnt jeder sein eigenes Süppchen zu kochen. Der Chef denkt: „Wunderbar diese Sitzung. Ich habe alle informiert und hinter mein Ziel versammelt.“ Von wegen. So sieht ein schiefgelaufenes Meeting aus. Eine One-Man-erklärt-die-Welt-Show.

Woran Sie ECHTE Meetings erkennen …

Ein ECHTES Meeting erkennen Sie daran, dass alle Beteiligten am Ende ein gemeinsames Verständnis des Ziels haben und ein echtes Commitment dafür aufbringen – und zwar auch, wenn sie nicht mit jedem Aspekt des Beschlusses hundertprozentig einverstanden sind. Aber weil ihre eigene Position gehört wurde, weil das Für und Wider gut abgewogen, und am Ende nach klar vereinbarten Prinzipien eine Entscheidung getroffen wurde, stehen sie dahinter. Tragen die Entscheidung. Sind engagiert.

Deshalb sind Meetings wichtig! Wenn sie gut gemacht sind und ihren Zweck erfüllen, sind sie Räume für Auseinandersetzungen in der Sache. Räume, in denen jeder seine Bedenken äußern kann, ohne als Bremser abgestempelt zu werden. Es sind Foren, in denen jeder aufgefordert ist, seine Ideen, seine Perspektive und seinen Standpunkt einzubringen, Meinungen zu hinterfragen und nach der optimalen Lösung zu suchen.

Keine Frage, ohne Konflikte geht es nicht.

Dort, wo es verschiedene Sichtweisen gibt, herrscht automatisch eine gewisse Spannung. Meistens unterschwellig. Meetings sind im Wesentlichen dazu da, diese Spannungen auf den Tisch zu legen und offen zu besprechen, sich auszutauschen und gemeinsam nach Lösungswegen zu suchen. Wer mit dieser Haltung in Besprechungen geht, erntet echtes Engagement. Denn das Ringen um die beste Lösung ist genau das, was Menschen anspornt. Wenn alle ihre Köpfe zusammenstecken, Konflikte austragen und überwinden, entstehen die wirklich guten Ergebnisse. Und aus der Erfahrung, dass man zusammen so viel mehr bewegen kann als allein, entsteht Teamgeist.

Fazit der Meetingsmarathonreihe

Der Sinn von Meetings! Leider ist er in Vergessenheit geraten. Und die Besprechungen sind zum Stöhnfaktor geworden. Dabei sind nicht die Besprechungen an sich das Problem, sondern die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Besprechungen gestalten. Sprich: Es hilft nicht, die Meetings zu verdammen.

Die Meetingkultur muss auf den Prüfstand. Gehen Sie es jetzt an und verschwenden Sie keine Ressourcen mehr. Ich bin für Sie da.